Don't cry for me, Argentina!
Im Zentrum von Salta.
01.12.2011

Stell Dir vor, Du hast noch reichlich Bolivianos, verlässt aber bereits das Land. Dumm gelaufen - schließlich hatten wir ja alle damit gerechnet, noch fünf Tage in Bolivien zu bleiben. Am Flughafen habe ich mir noch ein schönes, aber überteuertes T-Shirt gekauft, ob ich den Rest umtausche, werde ich noch sehen. Die argentinischen Banken sind für ihre Bürokratie berüchtigt!

Es ist noch früh am Morgen, als wir in unserem Hostal ankommen, das für die nächsten sechs Tage unsere Ausgangsbasis sein wird und leider sehr einfach ist und auch weit weg von der Innenstadt.

Aber zumindest ist der Busbahnhof nicht weit, wo wir in einer einfachen Kneipe für 30 Pesos (1 Peso = 0,17 Euro) ein überraschend gutes Essen zu uns nehmen, nachdem wir an einer Tankstelle fast für eine neue Bankenkrise gesorgt haben, weil sich dort plötzlich eine lange Schlange bildete. Bevor wir kamen, war kein Mensch beim Geldautomaten. Bis wir endlich mit Bargeld versorgt waren, stieg die Zahl der Wartenden dramatisch auf 40 Personen an...

Der argentinische Blues

Woran merkt man, dass man in einem neuen Land ist? Weniger an der Sprache, die hat sich nicht geändert. Man merkt es an der Währung (Pesos statt Bolivianos), den Menschen (der spanische Einschlag ist in Argentinien deutlich stärker ausgeprägt), dem Verkehr (in Argentinien wird mindestens genauso chaotisch gefahren wie in Peru oder Bolivien, aber die Hupe wird kaum genutzt), aber vor allem an den Häusern und den Gehwegen. Die Gebäude in den Innenstädten sind in Argentinien - oder zumindest in Salta - deutlich stärker heruntergekommen als in den zuvor bereisten Ländern, was sehr überrascht. Die Gehsteige waren in der Innenstadt von Lima in einem Spitzen-Zustand (aus Deutschland kenne ich solche Gehsteige nicht), in Bolivien in relativ gutem und in Argentinien schließlich in einem katastrophalen Zustand.

Nachdem ich Salta und meine Unterkunft gesehen habe, ist mein Bolivianischer Blues zwar verflogen, dafür leide ich jetzt am Argentinischen Blues...

Das sollte sich in den kommenden Tagen gottlob ändern...

Aus der Binmalebenweg-Familie by Peter Belina: Ostafrika

 

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